Der Name unserer Schule

 

Der Namensgeber für unsere Schule, die Volksschule St.Thomas, ist der Heilige Thomas.

 

Seit ihrer Gründung um 1760 hat unsere Schule folgende Bezeichnung:


VOLKSSCHULE SANKT THOMAS

 

 

Der Apostel Thomas (* Ort und Datum unbekannt; † der Überlieferung nach in Mailapur, einem Bezirk der indischen Stadt Madras um 72) ist einer der zwölf Apostel bzw. Jünger, die Jesus drei Jahre lang als Freunde und Schüler begleiteten (vgl. Joh 15,15 EU). Der Name Thomas leitet sich aus dem Aramäischen ab, ta'am was gepaart oder Zwilling bedeutet.[1] Deshalb wird Thomas in der Bibel auch „Didymos“ (griechischdidymos, δίδυμος) genannt.

 

Thomas war bis zu seiner Berufung als Jünger Fischer. Das Johannes­evangelium beschreibt die Hingabe, die Thomas für Jesus empfand: als der nach Judäa zurückkehren wollte, wo Juden ihn hatten steinigen wollen, schloss sich ihm Thomas mit den Worten an: Lasst uns mit ihm gehen, um mit ihm zu sterben. (11, 5 - 16). Thomas wird in den Apostellisten aller vier Evangelien und der Apostel­geschichte erwähnt; außer bei Johannes kommt er aber nur in der Aufzählung der Jünger und dabei in der mittleren Jüngergruppe vor; im Johannes­evangelium - dort drei Mal mit dem Beinamen Didymus, der griechischen Übersetzung für den hebräisch-aramäischen Namen Thomas - nimmt er mit sieben Nennungen - so auch im Bericht über das Abendmahl (Johannes­evangelium 14, 1 - 7) - eine wichtigere Rolle ein. In Johannes­evangelium 21, 2 wird Thomas sogar an zweiter Stelle in der Jüngerliste direkt nach Petrus genannt.

 

 

Berühmt wurde Thomas durch seine Zweifel an der Auferstehung Jesu und sein Verlangen, handgreiflich die Auferstehung zu überprüfen: erst nachdem Jesus ihn aufforderte, seine Wundmale zu berühren, glaubte er das Unfassbare und bekannte: Mein Herr und mein Gott! Damit erkannte er als erster der Jünger die göttliche Natur Christi (Johannes­evangelium 20, 24 - 29). Wohl gerade als Zweifelnden haben Volksfrömmigkeit und Legende ihn so nahe an Jesus herangerückt, dass er sogar als dessen Zwillingsbruder angesehen wird - Jesus in Aussehen und Schicksal ähnlich - so erstmals in den Thomas-Akten vom Anfang des 3. Jahrhunderts.

 

Glasfenster unserer Pfarrkirche St.Thomas
Glasfenster unserer Pfarrkirche St.Thomas

 

Diese syrischen Thomas-Akten erzählen dann auch, dass Christus Thomas erschien und ihn aufforderte, dem Boten des Königs Gundisar/Gundaphorus nach Indien zu folgen, da der König den besten Baumeister suche, um sich einen Palast nach römischer Bauweise errichten zu lassen. Thomas wurde mit Abbanes, dem Boten, unterwegs veranlasst, an der Hochzeit einer Königstochter teilzunehmen; eine hebräische Musikantin wiederholte für Thomas einen Hymnus in der Muttersprache, worauf der Mundschenk ihn ohrfeigte. Thomas prophezeite die eintretende Strafe: Löwen zerrissen den Mundschenk am Brunnen, ein Hund brachte die Hand, die den Glaubensboten geschlagen hatte, das Brautpaar bekehrte sich und wurde gesegnet.

 

 

Bei Gundisar angelangt, zeichnete Thomas diesem einen Palast und erhielt große Schätze zum Bau, verteilte diese aber während der Abwesenheit des Königs an die Armen, predigte und bekehrte Unzählige. Dem zurückgekehrten empörten König, der Thomas in den Kerker warf, erschien sein vor kurzem verstorbener Bruder; der erklärte ihm, Thomas habe für ihn im Jenseits den prächtigsten Palast errichtet, worauf Gundisar sich bekehrte und Thomas in fernere indische Gebiete ziehen ließ. Vornehme Frauen eines Herrscherhauses wurden von Thomas bekehrt, der König Misdai aber ließ ihn gefangen setzen, vielfältig martern und wollte ihn zum Opfer vor dem Sonnengott zwingen. Thomas sprach den im Standbild verborgenen Teufel an, das Bronzewerk zerschmolz wie Wachs, der außer sich geratene Oberpriester durchbohrte Thomas mit seinem Schwert, doch der König ließ ihn ehrenvoll begraben.

 

Grab des Thomas in Mailapur (heute der Stadtteil Mayilapuram in Madras / Chennai in Indien mit persischem Kreuz, 8. Jahrhundert)
Grab des Thomas in Mailapur (heute der Stadtteil Mayilapuram in Madras / Chennai in Indien mit persischem Kreuz, 8. Jahrhundert)

 

Nach anderen Legenden durchzog Thomas noch weitere Länder, bis er in Madras - dem heutigen Chennai in Indien - von feindlich Gesinnten mit Lanzen durchstochen wurde. Auf Johannes Chrysostomus soll die Erzählung zurückgehen, dass Thomas auf seinen Reisen die Heiligen Drei Könige getroffen, getauft und zu Bischöfen ernannt habe. Als Ort seines Martyriums geben viele Legenden Kalamina - wohl Mailapur, der heutige Stadtteil Mayilapuram in Madras / Chennai.

 

Das Martyrium des Heiligen Thomas Glasfenster in der Pfarrkirche St.Thomas b.W.
Das Martyrium des Heiligen Thomas Glasfenster in der Pfarrkirche St.Thomas b.W.

 

Noch Mitte des 2. Jahrhunderts rechnete der Gnostiker Heraclion Thomas zu den Aposteln, die kein Martyrium erlitten. Nach Origines wirkte Thomas als Glaubensbote bei den Parthern in Mesopotamien; an der Grenze, in Edessa - dem heutigen Sanlιurfa in der Türkei, ist die Verehrung seit dem 4. Jahrhundert nachgewiesen. Ephraem der Syrer berichtete wie die syrischen Thomas-Akten die Missionstätigkeit in Indien und die Rückführung der Gebeine durch einen Kaufmann in einem Schatzkästlein.

 

In Nag Hamadi in Ägypten wurde 1945 unter den sensationellen Funden zahlreicher alter Handschriften auch ein vollständiges Exemplar des Thomas-Evangeliums entdeckt: eine Sammlung von Jesusworten ohne Erzählungen oder Passionsgeschichte, möglicherweise schon sehr früh (um 70?) entstanden und laut Vorwort von Thomas verfasst.

 

Bei Mailapur gibt es den Großen Thomasberg; 1547 wurde auf ihm eine Kirche zu Ehren von Thomas errichtet. Dort verwahrt wird das Thomaskreuz aus dem 7. Jahrhundert, dessen Inschrift von seinem Martyrium erzählt. 2004 hat der Vatikan den Berg bei Mailapur als ersten internationalen Wallfahrtsort Indiens anerkannt. Der größte Teil der Thomas-Reliquien wurde angeblich an einem 3. Juli - daher der Gedenktag - im 3. Jahrhundert nach Edessa - dem heutigen Sanlιurfa in der Türkei - übertragen, weshalb in Indien keine Gebeine, sondern nur Staub zu finden sei. Schon früh gab es Reliquien in Mailand in der Basilika der Apostel, das Martyrologium von Hieronymus beschreibt sie. 1218 kamen Reliquien auf die griechische Insel Chios, 1258 von dort nach Ortona in den Abruzzen.

 

Im Dom von Prato in der Toskana wird in einer für diesen Zweck gebauten Kapelle der Gürtel der Maria gezeigt: das Christkind selbst habe seiner Mutter den Gürtel gelöst und ihn Thomas überreicht; jahrhundertelang in der Familie aufbewahrt, habe ihn Michele dei Dagomari aus Prato als Teilnehmer eines Kreuzzuges nach Italien mitgebracht, nachdem er in Israel eine Tochter jener Familie geheiratet hatte. 1365 wurde der Gürtel in feierlicher Prozession in die Kathedrale nach Prato gebracht.

 

Thomas' Gedenktag lag auch in der katholischen Kirche bis 1969 auf dem 21. Dezember, dem Datum der längsten Nacht des Jahres. Der Tag war mit vielen Orakelbräuchen versehen, besonders in Liebes- und Ehefragen. In der Nacht befürchtete man Dämonen, darunter an manchen Orten Thomas' Unglück bringender Gegenspieler, das blutige Thomerl.

 

 

 

Attribute: Bart, Schwert, Lanze, Winkelmaß

 

Gemeindewappen von St.Thomas b.W.
Gemeindewappen von St.Thomas b.W.

 

Das Winkelmaß findet sich auch im Gemeindewappen von St.Thomas wieder.


Patron

 

 

von Ostindien, Portugal, Goa - heute Velha Goa -, Urbino, Parma, Riga, der Insel Saint Thomas, des Kirchenstaates; der Architekten, Geometer, Maurer, Zimmerleute, aller Bauarbeiter, der Steinhauer, Feldmesser und - wegen seiner Zweifel - der Theologen; bei Rückenschmerzen und Augenleiden; für gute Heirat

 


Bauernregeln

 

 

 

(für 21. Dezember): Wenn's St. Thomas dunkel war / gibt's ein schönes neues Jahr.
St. Thomas bringt die längste Nacht, / weil er den kürzesten Tag gebracht.

Quelle:  Schäfer ,Joachim: Ökomenisches Heiligenlexikon, 2010 - www.heiligenlexikon.de

 

 

 

 

Brauchtum und Volksglaube

 

 

 

In der St. Thomas-Nacht (vom 21. auf den 22. Dezember) kann man seinen künftigen Ehepartner sehen.

Burschen sagen auch : „Zoag mir glei - mein künftigs Weil" Dann soll man mit dem linken Fuße voraus ins Bett steigen und sich umgekehrt niederlegen, so daß der Kopf dort liegt, wo sonst die Füße liegen. Dann sieht man den künftigen Gatten im Traume.

 

 

Die Langschläfer können in der Thomasnacht ihrem Fehler abhelfen, wenn sie vor dem Schlafengehen den heiligen Veit mit folgenden Worten anrufen:

 


Heiliger Sankt Veit,
Weck mich auf zur rechten Zeit,
daß ich mich nicht verschlafe
und zur rechten Zeit erwache !


Wenn man in der St. Thomasnacht Silbergeld ins Waschbecken legt und sich daraus wäscht, so geht einem das Geld nicht aus.

Im Ötschergebiete kennt man ein Gespenst der Thomasnacht, das Thomaszoll genannt wird.

Der Thomastag heißt auch der Sautod, weil an diesem Tage schier in jedem Hause eine Sau abgestochen wird, damit man in den Weihnachtsfeiertagen Fleisch zu essen habe.

 

 

Das am St. Thomasabend gegossene Blei wird bis Mitternacht aufbewahrt, dann schleichen die Burschen damit zu ihren Mädchen, bezeichnen den Boden vor dem Haustore mit einem Kranz, stellen sich darauf, lehnen den Rücken an das Tor und werfen mit dem gegossenen Blei dreimal über den Kopf gegen das Tor. Klingt der Wurf hoch, so ist die Verlobte treu, klingt er tief, so ist sie untreu. Dann tritt der Bursche rückwärts von dem Kranze weg und gräbt das Blei bei einem Zaune ein, an welchem die Verlobte täglich mehrere Male vorübergeht. In der Silvesternacht zwischen 12 und 1 Uhr scharrt der Bursche behutsam die Erde von dem vergrabenen Blei weg und schlägt ein Kreuz über die Grube. Je nachdem das Blei rein oder fleckig gefunden wird, läßt es auf Treue oder Untreue der Verlobten schließen.

Am Thomasabende schreibt der Ledige die Namen jener Personen, welche betreffs seiner künftigen Ehe in Betracht kommen können, auf Zettel und legt alle Zettel zusammen unter den Kopfpolster. Beim ersten Erwachen greift er einen der Zettel heraus. Der gezogene Name kündet den Künftigen bzw. die Künftige.

In der Thomas- und Weihnacht werfen die Mädchen den Pantoffel rücklings über die Achsel zur Türe hin. Fällt er so, daß die Spitze hinaussteht, so heiraten sie im nächsten Jahre. Schaut sie herein, so bleiben sie noch ein Jahr sitzen.

In der Thomasnacht schneidet man einen Apfel entzwei und zählt die in einem Teile enthaltenen Kerne. Sind sie paar, so heiratet man bald. Sind sie unpaar, so ist noch nicht daran zu denken. Schneidet man beim Teilen des Apfels einen Kern entzwei, so deutet dies auf häufigen Streit. Schneidet man aber zwei Kerne, so hat man bald den Tod der Ehehälfte zu beklagen.

Am St. Thomas-Abend stellt man sich unter einen Kriechenbaum oder Weichselbaum, schüttelt ihn und spricht:


Kriechabam, i riegel di,
Mein Schåtz, i prügel di,
Låß a Hunderl bell'n,
Wo si mein Schåtz wird meld'n.

 

 

oder:


Kriechabam, i beutel di,
Heiliger Thomas, i bitt di,
Laß ma a Hunderl bell'n,
Daß mein Manderl meld'n!

 

 

Wo darauf ein Hund bellt, dorther wird der Künftige kommen.

 

Ledige Personen tragen vom Thomastag an bis zum Christabend einen Apfel in der Tasche; waschen sich während dieser Zeit nicht, beten nicht und besprengen sich auch nicht mit Weihwasser. Am Christabend essen sie unter dem äußeren Stadeltor, wo sie von den Hausgenossen weniger leicht gesehen werden. Dabei soll der zukünftige Ehegenosse zufällig des Weges kommen und unangesprochen vorübergehen.

Nach anderen zeigt der Vorübergehende nur den Stand des Zukünftigen an. Ist er z.B. ein Jäger, so wird die Dirne einen Jäger bekommen.

(Anmerkung von Pfarrer Leeb:
Der hl. Thomas mußte die Rolle des allen Wesens und Werdens kundigen Traumund Ehegottes Wotan übernehmen, weil sein Fest auf den Anfang der dem Wotan heiligen zwölf Tage fällt.)

 

Quelle: Sagenreise ins Pielachtal, Sagen, Erzählungen, Geschichten - aus dem reichen Sagenschatz des Pater Willibald Leeb.

 

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